Sonntag, 7. Juni 2015

Das 36-Stunden-Experiment

Jonas hat sich gestern nach dem Mittagessen mal eben wieder die Sonde gezogen. Super, damit gab er unfreiwillig den Startschuss für unser Experiment. Ich wollte sehen, ob Jonas vielleicht doch ohne Sonde klarkommt. Nachdem uns die Kardiologin ja gesagt hat, dass es vom Herzen her kein Problem sein sollte und ihn das Essen an sich nicht überlastet, dachte ich: "Jetzt oder nie!"

Voller positiver Energie und Hoffnung schritt ich zum ersten Trinkversuch um 15.00 Uhr ohne den störenden Schlauch in der Nase. 100 ml waren in der Flasche. Davon sind 60 ml in Klamotten und Haushaltstücher gelandet (ja wir wiegen die nassen Sachen). Yeah, aber immerhin er hat 40 ml getrunken und das in "nur" einer Stunde. Doch davon ließ ich mich nicht entmutigen. Weiter ging es 17.00 Uhr mit der nächsten 100 ml Milchmahlzeit, davon hat er schon 60 ml getrunken. Ich dachte, egal und wenn ich den kleinen Kerl alle zwei Stunden füttern muss, also eigentlich fast ohne Unterbrechung, weil ja jeder Fütterungsversuch an sich ewig dauert. Nun gut 19.00 Uhr Brei, also mal zur Abwechslung löffeln statt trinken. Jonas weigert sich beharrlich zu schlucken, er spuckt ständig alles aus, schreit wie am Spieß und schluckt einfach nicht. Egal immer wieder rein in den Mund, so wie uns das die erfahrenen Schwestern gezeigt haben. Nach fast zwei Stunden Kampf, ein Erfolg, 150 g Brei sind in seinem Bauch gelandet. Soviel hat er nach der OP noch niemals gegessen. Sein absoluter Rekord lag bisher bei 55 g. Doch von den eigentlich benötigten 200 g sind wir noch eine Ecke entfernt.

Unser Süßmann ohne Sonde

Heute Abend lagen meine Nerven blank. Jonas hat die ganze Zeit unheimlich viel geschrien, ich war dauerhaft am füttern, fast keinen Schlaf, aber wir konnten seine Nahrungsaufnahme nicht so weit steigern, dass es für ihn ausreichend wäre. Wir sahen erste Anzeichen, dass Jonas schwächer wird und abnimmt, so dass wir ihm heute Abend wieder eine Sonde legen mussten.

Trotz allem, war es ein toller Erfolg. Vorher hat Jonas noch nie so viel gegessen und getrunken. Also ganz ohne Sonde geht es noch nicht, aber wir bleiben dran :-)

Außerdem haben wir auch noch einen Tipp zu einer guten Klinik bekommen, die Sondenentwöhnung auch für Babys anbietet. Da werden wir nächste Woche auf jeden Fall mal anrufen.

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